Es ist sehr ungewöhnlich den Förderschwerpunkt Lernen gemeinsam mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung zu unterrichten. Da sich das Kind im zielgleichen Unterricht bewährt hat, sollte es keine Schwierigkeiten im Regelunterricht haben.
Von wesentlicher Bedeutung ist es, weshalb eine Lernbehinderung festgestellt wurde. Offensichtlich liegt hier die Ursache nicht im IQ, sondern in anderen Bereichen, welches es dem Kind zuvor nicht möglich machte die Regelschule zu besuchen. Ich unterstelle hierbei die geläufigste Schullaufbahn, d. h.: Einschulung Regelschule, Auffälligkeiten, Testung, Umschulung zur Förderschule.
Je nach Bundesland könnte man die weitere Beschulung im Regelunterricht absichern, indem man sich für eine Regelschule mit einer integrativen Klasse entscheidet. Hier ergäbe sich der Vorteil, wenn er im Regelbereich versagt, könnte er weiterhin in der Klasse bleiben mit zusätzlicher Förderung im Bereich Lernen.
Manche Kinder versagen im Probeunterricht, wenn Sie Angst haben den gewohnten sicheren Rahmen der bisherigen Beschulung zu verlassen. Es ist hierbei auch zu bedenken, das die Förderschule in kleinen Klassenverbänden unterrichtet, insbesondere in Klassen mit "Erziehungsschwierigen". Hier haben die Lehrer Zeit für die Schüler.
Bei Klassenstärken von bis zu 30 Kindern hat die Lehrkraft keine Chance sich im Besonderen um ein einzelnes Kind zu kümmern. Lehrer stehen hier zu sehr unter Druck, müssen den Lehrplan einhalten und sich auf alle Kinder konzentrieren. Dies wird die größte Schwierigkeit sein.
Wenn die Familie und vor allem das Kind den Wechsel wünschen, dann sollten Sie es machen. Alleine das Selbstbewusstsein, welches das Kind durch den Wechsel in die Regelschule aufbaut, ist häufig schon die halbe Miete.
Machen Sie aber nicht den Fehler, das Kind während der Probezeit mit Üben zu überfordern. Das halten Sie und auch das Kind nicht durch, führt zu Mißerfolgen, Frustration und Versagen. Viel wichtiger ist an Anfang die Integration in den Klassenverband, welchen die Lehrkraft und Sie aktiv unterstützen sollten.
Informieren Sie sich auch, welche Einstellung die künftige Lehrkraft zur Probebeschulung hat. Sollte sie dieses ablehnen und das Kind ihr von schulischer Seite "untergejubelt" werden, muss Ihr Kind sehr kämpfen. Im Kopf dieser Lehrkraft wird der Ausgang der Probebeschulung bereits feststehen, bevor er begonnen hat.
Um Ausgrenzungen durch Eltern und Kinder wegen der bisherigen Beschulung würde ich mir nicht so viel Gedanken machen. Das legt sich sehr schnell und niemand kann mit jedem gut Freund sein, bzw. gute Freunde wird man nicht durch den sozialen Status. Kinder sehen das sowieso immer anders und Erwachsene wissen meistens alles besser.